Im Tarifstreit der Metall- und Elektrobranche haben sich am Donnerstag laut IG Metall NRW mehr als 20.000 Beschäftigte aus 110 Betrieben an Warnstreiks beteiligt. Allein in Köln hätten rund 10.000 Menschen aus elf Betrieben die Arbeit niedergelegt, berichtete die Gewerkschaft am Donnerstag in Düsseldorf.
Der Tarifkonflikt befindet sich in einer entscheidenden Phase: Im Bezirk Baden-Württemberg wollten die Tarifparteien am Donnerstag in fünfter Runde ausloten, ob sie sich auf einen Pilotabschluss einigen können. Dieser würde dann die Grundlage für Abschlüsse in den anderen deutschen Tarifbezirken bilden.
Die Arbeitgeber hatten in den bundesweit regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die IG Metall verlangt für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten. In NRW sind in der Branche rund 700.000 Menschen beschäftigt.
«Wirtschaftliche Stabilität braucht Kaufkraft, schon deswegen ist eine ordentliche Lohnerhöhung jetzt notwendig. Und sie ist verdient», sagte der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann bei einer Kundgebung in Dortmund. Die Arbeitgeber hätten am Donnerstag die Chance, am Verhandlungstisch ihre Blockade zu beenden und tarifpolitische Verantwortung zu übernehmen. Ihr Verhalten werde darüber entscheiden, ob ein «Großkonflikt» vermieden werden könne, sagte Hofmann.
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