Gemeinsame Werbeaktionen der konzerneigenen Handelsketten Media Markt und Saturn, ein gestrafftes Angebot und schlankere Verwaltungsstrukturen: Der Elektronikhändler Cecomnomy will an zahlreichen Schrauben drehen, um angesichts der gedämpften Konsumlaune von Verbrauchern seine Kosten zu senken. «Wir werden alles tun, um unsere Profitabilität zu steigern und unsere Effizienz zu erhöhen», sagte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger bei der Präsentation der Zahlen für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 am Donnerstag in Düsseldorf.
Der Start in das neue Geschäftsjahr verlief nach Angaben des Managers trotz des schwierigen Umfelds recht erfreulich. Der Umsatz habe im Oktober und November das Vorjahresniveau übertroffen, teilte Ceconomy mit. Auch das Geschäft rund um den Rabatttag Black Friday sei besser verlaufen als erwartet. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 geht die Holding der beiden Ketten Media Markt und Saturn von einem leichten Umsatzanstieg sowie einer «deutlichen» Verbesserung beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus.
Der Ausblick steht aber unter dem Vorbehalt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern und der Markt für Verbraucherelektronik nur moderat schrumpft. Sollte sich das Umfeld wider Erwarten deutlich eintrüben, kalkuliert das Management um Wildberger mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Ceconomy den Umsatz von 21,4 auf 21,8 Milliarden Euro steigern. Dabei profitierte das Unternehmen von einer Erholung seines stationären Geschäfts, das stark unter der Corona-Pandemie gelitten hatte. Dazu kamen Zuwächse im Servicegeschäft etwa mit Reparaturdienstleistungen, das den Anteil am Gesamtumsatz um einen Prozentpunkt auf 6,2 Prozent steigerte. Das Onlinegeschäft lag fast doppelt so hoch wie vor der Pandemie und trug rund ein Viertel zum Gesamtumsatz bei. «Wir haben uns besser behauptet als von vielen erwartet», kommentierte Wildberger.
Unter dem Strich verdiente Ceconomy mit 126 Millionen Euro allerdings deutlich weniger als im Vorjahr mit 222 Millionen Euro. Dabei belastete eine Abschreibung auf die Beteiligung an dem französischen Konkurrenten Fnac Darty. Dagegen wirkte sich die erstmalige ertragswirksame Aktivierung latenter Steuern im Zusammenhang mit der Komplettübernahme von MediaMarktSaturn positiv aus. Dadurch wird es jedoch keine Dividende für die Aktionäre geben, da es für den dadurch erzielten Bilanzgewinn eine Ausschüttungssperre gibt.
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