Vier weitere Jugendherbergen im Nordwesten Niedersachsens nehmen in diesem Winter Flüchtlinge auf, um für sie den dringend benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. «Konkret handelt es sich dabei um die Jugendherbergen in Aurich, Emden, Bad Zwischenahn und an der Thülsfelder Talsperre», teilte eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde auf Anfrage mit. Insgesamt sollen in den vier Herbergen maximal 575 Geflüchtete unterkommen. Zuvor hatte bereits der Landkreis Leer mitgeteilt, vorübergehend Flüchtlinge aus der Ukraine in der Jugendherberge auf Borkum unterzubringen.
Nach Angaben der Landesaufnahmebehörde sollen die Jugendherbergen mit Unterstützung des Jugendherbergsverbandes Untwerweser-Ems als Außenstellen betrieben werden. «Insbesondere Familien und vulnerable Personen werden dort Aufnahme finden», teilte die Sprecherin mit. Die Unterkünfte seien für Asylsuchende vorgesehen, die übergangsweise dort unterkommen, bevor sie auf die Kommunen verteilt werden.
Vielen Städten und Kommunen in Niedersachsen fehlt zurzeit ausreichend Wohnraum, um Asylsuchende und Kriegsvertriebene aus der Ukraine aufzunehmen. Deswegen werden vielerorts auch Sammel- und Notunterkünfte etwa in Sport- oder Stadthallen eingerichtet.
Die Jugendherbergen in Aurich und Emden sollen von Anfang November an belegt werden. In der Herberge in Bad Zwischenahn und an der Thülsfelder Talsperre werden ab Mitte November die ersten Schutzsuchenden aufgenommen. Voll belegt werden sollen die Jugendherbergen laut Landesaufnahmebehörde nicht. Die Unterkünfte stehen bis Mitte oder Ende März 2023 zur Verfügung.
Von Dezember vergangenen Jahres bis Ende März dieses Jahres wurden schon einmal in den Herbergen in Aurich, Emden und Bad Zwischenahn Flüchtlinge untergebracht - damals, um die Erstaufnahmeeinrichtungen in der Corona-Pandemie zu entlasten. Die Jugendherberge Bremen ist noch bis voraussichtlich Ende November Unterkunft für geflüchtete Schutzbedürftige. Laut einer Sprecherin des Jugendherbergswerkes gibt es Anfragen aus weiteren Kommunen, Jugendherbergen im Nordwesten für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen.
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