Niedersachsen hat die Kapazität seiner Landesaufnahmebehörde für Flüchtlinge seit Beginn des Ukraine-Kriegs von knapp 5000 auf rund 15.000 Plätze ausgebaut. «Bis Mitte 2023 wollen wir die Aufnahmekapazität noch einmal auf insgesamt 20.000 Unterbringungsplätze erweitern», sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag bei einem Besuch des Messegeländes in Hannover. Dort sind zwei Hallen für die Registrierung und Unterbringung von Flüchtlingen angemietet, eine dritte soll in Kürze hinzukommen.
Pistorius erklärte, die Unterbringung durch das Land verschaffe den Kommunen einen «Zeitpuffer, bevor sie die Menschen nach der Erstaufnahme bei sich aufnehmen müssen». Das Land wolle somit einen Beitrag dazu leisten, dass die Städte und Gemeinden nicht auf Notunterkünfte wie etwa Sporthallen zurückgreifen müssen. Durch den angespannten Wohnungsmarkt sei das eine enorme Herausforderung.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte zum Jahresende erklärt, dass 2022 nach vorläufigen Zahlen mehr als 130.000 Geflüchtete nach Niedersachsen gekommen seien, davon rund 110.000 aus der Ukraine. Das seien mehr als beispielsweise im Jahr der Migrationskrise 2015.
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