Banken Datenklau an Geldautomaten: Mehr Fälle, weniger Schäden In Niedersachsen hat es bis kurz vor dem Jahresende die zweitmeisten Fälle von Datenklau an Geldautomaten unter allen Bundesländern gegeben. Schon nach dem ersten Halbjahr war dies so gewesen - seither wurden weitere Taten registriert. Das zeigt eine Auswertung der Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme, die sich im Auftrag der Kreditwirtschaft um die Zahlungskarten-Sicherheit kümmert. Demnach waren niedersächsische Geldautomaten von Januar bis November 45 Mal Ziele sogenannter Skimming-Attacken. Öfter geschah dies nur in Hamburg (102), auf Rang drei lag Baden-Württemberg (20). Im kleinsten Bundesland Bremen wurden zwei «Skimming»-Fälle bekannt. Bis Ende Juni war es an Bankfilialen oder frei stehenden Automaten in Niedersachsen zu 23 solcher Straftaten gekommen, was ebenfalls Platz zwei im überregionalen Vergleich bedeutet hatte. In der Gesamtbilanz des Jahres 2021 lag das Land noch an dritter Stelle der «Skimming»-Liste - aber bei deutlich weniger Fällen (13) als jetzt. Auch bundesweit schlugen Datendiebe wieder häufiger zu, die Zahl der Delikte stieg von 136 auf 222. Zu Geld machen konnten die Kriminellen ausgespähte Kartendaten und Geheimnummern (PIN) jedoch nur in 102 Fällen, hieß es. Der Bruttoschaden durch «Skimming» verringerte sich im Jahresvergleich um 70 Prozent auf das Rekordtief von 99 000 Euro. «Skimmer» manipulieren meist entweder den Automatenschlitz, oder sie gelangen über gefälschte Türöffner an Kartendaten. Manchmal wird die PIN-Eingabe auch mit Mini-Kameras gefilmt oder über Tastaturaufsätze gespeichert. Mit den so geklauten Daten erstellen die Täter dann Kartendubletten und versuchen, damit Geld abzuheben oder einzukaufen. Dabei können einzelne Automaten auch mehrfach manipuliert werden. Ein wesentlicher Grund für die zurückgegangenen Schadenssummen sind verbesserte Sicherheitsmaßnahmen. «Das Geschäftsmodell "Skimming" ist für die Betrüger durch die weltweite Umsetzung der sicheren EMV-Chip-Technologie an Karte und Terminal nun endgültig zum Auslaufmodell geworden», bilanzierte Euro Kartensysteme. Bei der EMV-Technik wird die Echtheit von Bezahlkarten mit Hilfe eines eingebauten Mini-Computers bei jedem Gebrauch geprüft. Dubletten auf Basis von in Deutschland geklauten Kartendaten sind somit nur noch in wenigen Ländern nutzbar. Verbraucher, die Opfer von «Skimming» wurden, müssen normalerweise keine finanziellen Nachteile fürchten. In der Regel ersetzen Banken in Deutschland solche Schäden - vorausgesetzt, Kunden sind sorgfältig mit Karte und PIN umgegangen.
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Datenklau an Geldautomaten: Mehr Fälle, weniger Schäden

Eine Frau steckt ihre Girokarte in einen Geldautomaten. © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration
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In Niedersachsen hat es bis kurz vor dem Jahresende die zweitmeisten Fälle von Datenklau an Geldautomaten unter allen Bundesländern gegeben. Schon nach dem ersten Halbjahr war dies so gewesen - seither wurden weitere Taten registriert. Das zeigt eine Auswertung der Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme, die sich im Auftrag der Kreditwirtschaft um die Zahlungskarten-Sicherheit kümmert. Demnach waren niedersächsische Geldautomaten von Januar bis November 45 Mal Ziele sogenannter Skimming-Attacken. Öfter geschah dies nur in Hamburg (102), auf Rang drei lag Baden-Württemberg (20). Im kleinsten Bundesland Bremen wurden zwei «Skimming»-Fälle bekannt.

Bis Ende Juni war es an Bankfilialen oder frei stehenden Automaten in Niedersachsen zu 23 solcher Straftaten gekommen, was ebenfalls Platz zwei im überregionalen Vergleich bedeutet hatte. In der Gesamtbilanz des Jahres 2021 lag das Land noch an dritter Stelle der «Skimming»-Liste - aber bei deutlich weniger Fällen (13) als jetzt.

Auch bundesweit schlugen Datendiebe wieder häufiger zu, die Zahl der Delikte stieg von 136 auf 222. Zu Geld machen konnten die Kriminellen ausgespähte Kartendaten und Geheimnummern (PIN) jedoch nur in 102 Fällen, hieß es. Der Bruttoschaden durch «Skimming» verringerte sich im Jahresvergleich um 70 Prozent auf das Rekordtief von 99 000 Euro.

«Skimmer» manipulieren meist entweder den Automatenschlitz, oder sie gelangen über gefälschte Türöffner an Kartendaten. Manchmal wird die PIN-Eingabe auch mit Mini-Kameras gefilmt oder über Tastaturaufsätze gespeichert. Mit den so geklauten Daten erstellen die Täter dann Kartendubletten und versuchen, damit Geld abzuheben oder einzukaufen. Dabei können einzelne Automaten auch mehrfach manipuliert werden.

Ein wesentlicher Grund für die zurückgegangenen Schadenssummen sind verbesserte Sicherheitsmaßnahmen. «Das Geschäftsmodell "Skimming" ist für die Betrüger durch die weltweite Umsetzung der sicheren EMV-Chip-Technologie an Karte und Terminal nun endgültig zum Auslaufmodell geworden», bilanzierte Euro Kartensysteme. Bei der EMV-Technik wird die Echtheit von Bezahlkarten mit Hilfe eines eingebauten Mini-Computers bei jedem Gebrauch geprüft.

Dubletten auf Basis von in Deutschland geklauten Kartendaten sind somit nur noch in wenigen Ländern nutzbar. Verbraucher, die Opfer von «Skimming» wurden, müssen normalerweise keine finanziellen Nachteile fürchten. In der Regel ersetzen Banken in Deutschland solche Schäden - vorausgesetzt, Kunden sind sorgfältig mit Karte und PIN umgegangen.

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