Flüchtlinge aus dem Ankunftszentrum Bad Fallingbostel-Oerbke müssen bis Ende kommenden Jahres auf andere Orte verteilt werden. Der Pachtvertrag für die ehemalige Kaserne läuft Ende 2023 aus, und die Liegenschaften sollen dann von der Bundeswehr übernommen werden. Ab Ende März kommenden Jahres sollen keine neuen Geflüchteten in das Ankunftszentrum kommen. Das sagte eine Regierungssprecherin am Freitag auf Anfrage. Zuvor hatte der Radiosender «ffn» darüber berichtet.
Laut Landesaufnahmebehörde Niedersachsen sind derzeit rund 2200 Menschen in dem Ankunftszentrum. Nun geht es für Niedersachsen darum, wie man die wegfallenden Plätze kompensieren kann.
«Das Bundesverteidigungsministerium hat eine Verlängerung der Nutzung des Camps in Fallingbostel für die Flüchtlingsunterbringung abgelehnt», sagte die Sprecherin dem Sender. Ministerpräsident Stephan Weil und Innenminister Boris Pistorius (beide SPD) hätten Anfang Oktober beim Ministerium um eine Verlängerung gebeten. Für Niedersachsen sei es eine enorme Herausforderung, etwa 2000 weitere Geflüchtete auf die Kommunen verteilen zu müssen.
Die Landesaufnahmebehörde in Bad Fallingbostel-Oerbke ist eine ehemalige Kaserne. Während der Flüchtlingskrise 2015/2016 kamen hier Tausende Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak an. An den Standorten der Landesaufnahmebehörde sind derzeit eigenen Angaben zufolge rund 7900 Menschen untergebracht.
Der Bürgermeister von Bad Fallingbostel, Rolf Schneider (SPD), sagte dem Radiosender, die Entscheidung würden viele Bürgerinnen und Bürger wohlwollend aufnehmen. «Eine normale Auslastung mit rund 1200 Menschen war kein Problem, aber jetzt mit rund 2200 häuften sich die Beschwerden, weil vereinzelte Bewohner sich offenbar daneben benehmen» sagte Schneider.
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