Havarierter Frachter auf der Weser droht auseinanderzubrechen Stolzenau (Die Harke). Auf der Höhe von Stolzenau ist es am Pfingstsonnabend zu einer Schiffshavarie an einer Kiesverladestation auf der Weser gekommen. Während des Beladevorgangs ist ein Kiesfrachter beim Verholen von der Verladestation quer zur Fahrrinne abgetrieben und mit dem Heck im gegenüberliegenden Buhnenfeld der Weser aufgesetzt. Die Manöver des Schiffsführers, den Frachter mit 80 Meter Gesamtlänge aus eigener Kraft aus der misslichen Lage zu befreien, schlugen allesamt fehl. Insgesamt kann das Schiff Fracht mit einem Gewicht von 1.200 Tonnen aufnehmen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren bereits 870 Tonnen Kies überwiegend im mittleren Bereich bis zum Heck verladen. Zwei Stunden nach dem eigentlichen Schadeneintritt wurden die Feuerwehren mit dem Alarmstichwort Wasserrettung alarmiert. Neben etlichen Feuerwehren aus der Samtgemeinde Mittelweser wurden auch die Einsatzleitung Ort (ELO), die Einheit Rüst/Rettung der Kreisfeuerwehr und die Einheiten der DLRG Wasserrettung mit den Ortsgruppen Nienburg, Rehburg-Loccum und Uchte nach Stolzenau alarmiert. Ebenfalls vor Ort waren Einheiten der Polizei, der Rettungsdienste DRK und der Johanniter Unfallhilfe, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Nienburg. Da das Schiff in der vorgefundenen Position zunächst einigermaßen fest lag und keine unmittelbare Gefahr für die zweiköpfige polnische Besatzung und für die Umwelt drohte, wurde entschieden, den Frachter mithilfe eines Baggerschiffs zu leichtern, damit das Heck auftreibt und das Schiff frei kommt. Von den Einsatzabteilungen der Feuerwehr blieben nur die Feuerwehr Stolzenau, die ELO vor Ort. Für weitere Maßnahmen auf der Weser und als Rettungskomponente für die Schiffsbesatzung blieben das Feuerwehrboot aus Landesbergen und die Einheiten der DLRG Wasserrettung ebenfalls am Ort des Geschehens. Das nächstgelegene Baggerschiffs traf gegen 21.00 Uhr ein. In der Zwischenzeit wirkten hohe Druck-, Zug- und Unterströmungskräfte auf den Schiffsrumpf, so dass sich die Gefahr vergrößerte, dass es zu einem Brechen des Schiffskörpers kommen konnte. Die Schiffsbesatzung wurde daher aufgefordert, das Schiff zu verlassen. Da sicher war, dass sich die Bergungsmaßnahmen des Havaristen bis in die späten Abendstunden hinziehen würden, wurde das Technische Hilfswerk (THW) rechtzeitig nachalarmiert. Dieses besitzt neben der DLRG genügend Möglichkeiten mithilfe von Lichtmasten auch große Bereiche auszuleuchten. Zur Versorgung der gut 80 Personen aller vor Ort anwesenden Hilfsorganisationen und behördlichen Vertreter wurden außerdem die Logistikgruppe und der Versorgungszug hinzugezogen. Nach Eintreffen der Fähre Mittelweser mit dem aufgerüsteten Kran konnte gegen 21.15 Uhr mit den Leichtern des Schiffes begonnen werden. Zunächst wurde der am Heck liegenden Ladeluke Kies entnommen. Da das Heck des Schiffes zudem auf einer Kiesbank auflag, wurde auch diese mit dem Bagger abgetragen. Anschließend wurde ein erster Versuch gestartet, das Schiff aus eigener Motorkraft in Bewegung zu setzen, welches jedoch ergebnislos verlief. Da der Frachter talabwärts zu tief im Flussbett lag, blieb nur die Möglichkeit das Heck talaufwärts zu manövrieren. Dazu musste das Schiff um weiteres Ladevolumen erleichtert werden um ein Auftreiben des Hecks zu erreichen. Nach zwei Stunden des Leichterns, diverser Schubversuche des Baggerschiffs und mithilfe des Bugstrahlrohrs und des Antriebsruders waren erste Lageveränderungen des Schiffs erkennbar. Zu guter Letzt konnte das Frachtschiff an der Verladestelle längs zum Ufer festmachen. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren, der DLRG, des Rettungsdienstes und des THW endete der Einsatz um Mitternacht.

Havarierter Frachter auf der Weser droht auseinanderzubrechen

Erst um Mitternacht endete der Einsatz für die Feuerwehren, das DLRG und das THW. © Fotos: Klepper
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Stolzenau (Die Harke). Auf der Höhe von Stolzenau ist es am Pfingstsonnabend zu einer Schiffshavarie an einer Kiesverladestation auf der Weser gekommen.

Während des Beladevorgangs ist ein Kiesfrachter beim Verholen von der Verladestation quer zur Fahrrinne abgetrieben und mit dem Heck im gegenüberliegenden Buhnenfeld der Weser aufgesetzt.

Die Manöver des Schiffsführers, den Frachter mit 80 Meter Gesamtlänge aus eigener Kraft aus der misslichen Lage zu befreien, schlugen allesamt fehl.

Der Frachter war mit Kies beladen.
Der Frachter war mit Kies beladen.

Insgesamt kann das Schiff Fracht mit einem Gewicht von 1.200 Tonnen aufnehmen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren bereits 870 Tonnen Kies überwiegend im mittleren Bereich bis zum Heck verladen.

Zwei Stunden nach dem eigentlichen Schadeneintritt wurden die Feuerwehren mit dem Alarmstichwort Wasserrettung alarmiert. Neben etlichen Feuerwehren aus der Samtgemeinde Mittelweser wurden auch die Einsatzleitung Ort (ELO), die Einheit Rüst/Rettung der Kreisfeuerwehr und die Einheiten der DLRG Wasserrettung mit den Ortsgruppen Nienburg, Rehburg-Loccum und Uchte nach Stolzenau alarmiert.

Ebenfalls vor Ort waren Einheiten der Polizei, der Rettungsdienste DRK und der Johanniter Unfallhilfe, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Nienburg.

Da das Schiff in der vorgefundenen Position zunächst einigermaßen fest lag und keine unmittelbare Gefahr für die zweiköpfige polnische Besatzung und für die Umwelt drohte, wurde entschieden, den Frachter mithilfe eines Baggerschiffs zu leichtern, damit das Heck auftreibt und das Schiff frei kommt.

Von den Einsatzabteilungen der Feuerwehr blieben nur die Feuerwehr Stolzenau, die ELO vor Ort. Für weitere Maßnahmen auf der Weser und als Rettungskomponente für die Schiffsbesatzung blieben das Feuerwehrboot aus Landesbergen und die Einheiten der DLRG Wasserrettung ebenfalls am Ort des Geschehens.

Das nächstgelegene Baggerschiffs traf gegen 21.00 Uhr ein. In der Zwischenzeit wirkten hohe Druck-, Zug- und Unterströmungskräfte auf den Schiffsrumpf, so dass sich die Gefahr vergrößerte, dass es zu einem Brechen des Schiffskörpers kommen konnte. Die Schiffsbesatzung wurde daher aufgefordert, das Schiff zu verlassen.

Da sicher war, dass sich die Bergungsmaßnahmen des Havaristen bis in die späten Abendstunden hinziehen würden, wurde das Technische Hilfswerk (THW) rechtzeitig nachalarmiert. Dieses besitzt neben der DLRG genügend Möglichkeiten mithilfe von Lichtmasten auch große Bereiche auszuleuchten. Zur Versorgung der gut 80 Personen aller vor Ort anwesenden Hilfsorganisationen und behördlichen Vertreter wurden außerdem die Logistikgruppe und der Versorgungszug hinzugezogen.

Nach Eintreffen der Fähre Mittelweser mit dem aufgerüsteten Kran konnte gegen 21.15 Uhr mit den Leichtern des Schiffes begonnen werden. Zunächst wurde der am Heck liegenden Ladeluke Kies entnommen. Da das Heck des Schiffes zudem auf einer Kiesbank auflag, wurde auch diese mit dem Bagger abgetragen.

Anschließend wurde ein erster Versuch gestartet, das Schiff aus eigener Motorkraft in Bewegung zu setzen, welches jedoch ergebnislos verlief. Da der Frachter talabwärts zu tief im Flussbett lag, blieb nur die Möglichkeit das Heck talaufwärts zu manövrieren. Dazu musste das Schiff um weiteres Ladevolumen erleichtert werden um ein Auftreiben des Hecks zu erreichen.

Nach zwei Stunden des Leichterns, diverser Schubversuche des Baggerschiffs und mithilfe des Bugstrahlrohrs und des Antriebsruders waren erste Lageveränderungen des Schiffs erkennbar. Zu guter Letzt konnte das Frachtschiff an der Verladestelle längs zum Ufer festmachen.

Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren, der DLRG, des Rettungsdienstes und des THW endete der Einsatz um Mitternacht.

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