Porta Westfalica (much). In Abwesenheit etlicher guter Spieler der Herren-A-Klasse waren bei den 48. Tischtennis-Meisterschaften der Porta Westfalica die Kleinsten die Größten: Die zehnjährigen Rietberger Zwillinge Paul und Jakob Reinkemeier räumten die Schüler-B-Klasse ab und spielten sich dabei in die Herzen der Fans.

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie die beiden im B-Schüler-Einzelfinale spielen sahen und spendeten ob der tollen Ballwechsel immer wieder Applaus. Die zweieiigen Zwillinge führen die QTTR-Rangliste ihres Jahrgangs in Nordrhein-Westfalen an und werden bundesweit unter insgesamt 2522 Spielern an den Positionen drei (Paul) und fünf geführt. Trainiert werden sie unter anderem von Ex-Damen-Bundestrainer Martin Adomeit.
Auch bei den A-Schülern fiel der Sieger ins Auge, und zwar in erster Linie durch seine Spielweise: Daniel Kleinert vom TV Hude bevorzugt das in dieser Altersklasse sehr seltene Abwehrspiel.
Die Herren-A-Klasse litt etwas darunter, dass der SV Brackwede, als Regionalliga-Dritter das mit Abstand am höchsten spielende Team in Ostwestfalen-Lippe, ein auf den Ostersamstag verlegten Saisonspiel gegen Brühl-Vochem zu bestreiten hatte. Die Spieler des TC Meter 028 Hamburg hatten daher relativ leichtes Spiel und räumten in der Herren-A-Klasse ab.
Bis zum 80. Geburtstag vom Startgeld befreit

Außerdem erhielt der Hamburger "Delegationsleiter" Ingo Gebert wie üblich den Pokal für den "Verein" mit den meisten Meldungen, nämlich 42. Die Hamburger sind eine Spielgemeinschaft, die unter dem fortlaufenden Namen mit der Null davor seit nunmehr 28 Jahren beim Veltheimer Osterturnier antritt. Die Spieler kommen mehrheitlich von der TTG 207 Ahrensburg aus dem Hamburger Speckgürtel.
"Meter-Mann" Volker Schönenberger erhielt von Werner Schmidt für seine zwanzigste Teilnahme eine Ehrennadel, mit der er in Zukunft kein Startgeld mehr bei den Meisterschaften der Porta entrichten muss. "Das gilt aber nur, bis Du 80 Jahre alt bist", unkte Schmidt bei der Ehrung.
Ausgesprochen unterhaltsam ging es in der Herren-B-Konkurrenz zu. Besonders im Halbfinale: Im ohnehin äußerst sehenswerten Spiel zwischen dem Topgesetzten Philipp Brosch und Mitfavorit Rudi Varga gab es beim 8:7 im Entscheidungssatz einen äußerst umstrittenen Stopp-Ball, der, je nach Auslegung, zu beider Gunsten gewertet werden kann. Es gab hitzige Wortgefechte, in die sich auch Vargas Vater lautstark einmischte. Brosch, der den fünften Satz zählte (Schiedsrichter gibt es erst im Endspiel), gab den Ball zu seinen Gunsten und gewann in der Verlängerung, woraufhin ihm Varga den Handschlag verweigerte. Im Finale musste Brosch sich dem starken Abwehrspieler Jan Holzendorf beugen. "Ich habe schon lange nicht mehr gegen Abwehr verloren", so Brosch, "der Fehler war, dass ich ihn überrollen wollte."
400er-Marke trotz Steigerung knapp verfehlt

Bei den Damen gab es einen Favoritensieg: Die topgesetzte Bielefelderin Izabella Kordys gewann in einem sehenswerten Endspiel gegen Vanesja Sriskandarajah von Borussia Münster. Die Teilnehmerzahl lag knapp über der des Vorjahres, aber die 400er-Marke wurde knapp verfehlt. "Wir sind gut zufrieden mit dem Verlauf des Turniers", bilanzierte Karl-Horst Hölkemeier, Spartenleoter des Ausrichters SuS Veltheim, "auch wenn uns die die C-Klasse mit 84 Startern inklusive vieler Nachmeldungen vor große organisatorische Herausforderungen gestellt hat."
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