Minden (mt). Die Möglichkeiten zur Sport- und Freizeitgestaltung in Minden dürften in nächster Zeit vielfältiger werden.

Diese Aussichten nähren zwei Vorhaben, die am Donnerstagnachmittag Tagesordnungspunkte der jüngsten Sitzung des Sportausschusses der Stadt waren.
Sehr konkret und weit fortgeschritten sind die Planungen des MTV 1860 Minden, in der Weserstadt die Trendsportart Discgolf zu etablieren, eine Mischform aus dem klassischen Golf und Frisbee. Dr. Ruven Kleine, der im Verein eine entsprechende Abteilung mit Spiel- und Trainingsgruppen aufbaut, stellte dem Ausschuss die Sportart vor, die Anfang der 1970er-Jahre in den USA aufkam, wo es inzwischen mehr als 3000 Anlagen für dieses "Volksgolfen" gibt. Der aus neun oder 18 Bahnen bestehende Parcours ist mit möglichst wenigen Würfen zu durchspielen und die Scheibe jeweils in einem Korb zu versenken. Nach dem Abwurf wird von dort aus weitergespielt, wo das Spielgerät liegen geblieben ist.
Entstehen soll die Anlage gegenüber dem MTV-Heim auf der rechten Weserufer-Seite zwischen Fußgängerbrücke und Jahn-Sportplatz, für jedermann frei zugänglich sein und kostenlos genutzt werden können. 65 Prozent der rund 22 000 Euro Gesamtkosten sagte der Ausschuss dem Verein als Zuschuss zu.
Bierpohlplatz für Nutzung erhalten
Eher noch in den Kinderschuhen steckt das Projekt "Sportpark Zähringer Allee". Auf der mehr als 77 000 Quadratmeter großen zusammenhängenden Fläche, für die die Stadt jährlich Miete an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zahlt, bieten sich zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten für sportliche und Freizeitaktivitäten, wie Annette Amann aus dem Sportamt vor Ort den Ausschussmitgliedern erläuterte. Die Prioritäten im Planungsvorhaben liegen in der Erstellung eines Kunstrasenplatzes und Versorgungsgebäudes. Aus Sicht der Sportverwaltung ist es vor einem möglichen Erwerb der Fläche erforderlich, einen Fachplaner für die Konzeptentwicklung hinzuzuziehen. Das sah auch der Ausschuss so und stimmte dem Beschlussvorschlag mit der entsprechenden Empfehlung an die Verwaltung zu. Die Kosten sollen aus den Mitteln der Sportentwicklung finanziert werden.
Sollen dort neue Möglichkeiten geschaffen werden, so soll unterdessen nach einem Beschluss des Verwaltungsvorstands der Bierpohlsportplatz aufgegeben und möglicherweise Bauland werden. Zwar wird dieser nicht mehr für den Spielbetrieb genutzt, doch aber noch für Trainingszwecke und auch von der Kindern der nahen Bierpohlschule. Der Sportausschuss war nach ausgiebiger Diskussion einstimmig gegen einen Verkauf und formulierte als "Meinungsbild", diese Fläche innerhalb des Wohngebietes solle weiter der Freizeitnutzung zur Verfügung stehen.
Zu Beginn der Sitzung in einem Klassenraum der Freien Evangelischen Gesamtschule und Gymnasium (FES) an der Kingsleyallee hatte der Ausschuss die dort kürzlich eingeweihte neue Dreifachsporthalle der FES besichtigt und war von der stellvertretenden Schulleiterin Simone Elsanowski, vom kommissarischen Geschäftsführer des Trägervereins, Alexander Braun, und von Sportlehrer Eduard Bergen über Geschichte und Ziele der Schule informiert worden.
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