Porta Westfalica (mt). Sie bietet 63 Vogel- sowie 58 Insektenarten Nahrung, Brutstätte und Unterschlupf, die Vogelbeere. In heimischen Gärten erfreut sie sich jedoch keiner allzu großen Beliebtheit.

Mit einer neuen Broschüre möchte der Verein Naturschutz und Heimatpflege Porta, Hobbygärtner animieren, wieder mehr ökologisch wertvolle einheimische Gehölze zu pflanzen. "Leider gibt es immer mehr Zierpflanzen in heimischen Gärten, die keinerlei Nutzen für die heimische Tierwelt haben", bedauert Vereinsvorsitzender Herbert Wiese.
Das 15-seitige kleine Heftchen enthält wichtige Empfehlungen rund um das Thema "Pflanzen von heimischen Bäumen und Sträuchern". Auf einer Seite wird aufgelistet, welche Bäume und Sträucher Vögeln und Insekten Schutz und Nahrung bieten. So sind zum Beispiel bei der heimischen Stieleiche 423 Insektenarten zu beobachten.
"Bei fremdländischen Baum- und Straucharten ist die Anzahl der Vogel- und Insektenarten wesentlich geringer", erklärt Vereinsmitglied Holger Hansing, der für die Texte in der Broschüre verantwortlich zeichnet. Bei der Kastanie, die ursprünglich aus dem asiatischen Raum kommt, seien es lediglich sechs. "Ohne Weiden hätte ein Weidenbohrer zum Beispiel keine Überlebenschance", erläutert der Fachmann weiter.
In dem Heftchen können Gartenfreunde zudem nachlesen, welche Bäume auf ihr Grundstück passen. "Pflanzen und Bäume sollten ausreichend Platz haben, damit sie sich ihrer Art entsprechend voll entwickeln können", berichtet Holger Hansing.
Sommerlinde wird bis zu 40 Meter hoch

Beim Pflanzen einer Sommerlinde sollten Hauseigentümer bedenken, dass sie 30 bis 40 Meter hoch wird. Bei einer Winterlinde sind es hingegen lediglich 20 bis 25 Meter. Acht bis zwölf Meter hoch werden Feldahorn, Wildbirne sowie die Gemeine Mehlbeere. Neben der Höhenangabe erfahren Hobbygärtner zudem, welche Gehölze - gering, stark beziehungsweise sehr stark - giftig sind. Auch über den richtigen Standort gibt die Broschüre Auskunft. Während Felsenbirne und Sauerdorn trockene Regionen bevorzugen, lieben Erle, Hartriegel und Pfaffenhütchen es eher feucht. Besonders dekorative Blüten haben unter anderem Weißdorn, Wildkirsche und Mehlbeere. Wie eine Hecke richtig gepflanzt wird, hat Klaus Becker in fünf Zeichnungen auf einer Doppelseite dargestellt.
Bürgermeister Stephan Böhme und der Umweltbeauftragte Albrecht von Lochow lobten die Broschüre, die im Rathaus, in den Filialen der Sparkasse sowie der Volksbank für Interessenten kostenlos ausgelegt ist. Zu erhalten ist das Heftchen zudem in der Paracelsusapotheke in Hausberge, in der es in diesen Tagen auch eine kleine Ausstellung zum Thema heimische Gehölze gibt.
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