Petershagen-Ovenstädt (Wes). Mit der Schließung der Grundschule Ovenstädt endet im Sommer ein Stück Dorfgeschichte. Über die zukünftige Nutzung des Gebäudes gibt es noch keine Entscheidung.

"Zukunftsperspektiven in Ovenstädt nach der Schulschließung" war Thema einer gut besuchten Bürgerversammlung, zu der Ortsbürgermeister Wolfgang Koopmann und die Kulturgemeinschaft in die Grundschule eingeladen hatten. Es wurde eine Ideenliste zusammengestellt, dem Bürgermeister beim Treffen im Februar präsentiert werden soll.
"Die Situation ist dramatisch. Die große Gießkanne mit finanzieller Unterstützung ist leer. Wir sind auf uns allein gestellt", unterstrich Koopmann. Grundschulleiter Horst Schmidt stellte ein Nutzungskonzept heraus.
Verschiedene Dinge seien bereits im Gespräch gewesen, darunter eine Bildhauer-Ausbildungsstätte für Studenten und eine Privatschule. "Wir müssen etwas finden, was andere noch nicht haben. Wichtig ist auch, dass die Turnhalle bleibt. Dazu kommt das Schwimmbad, das sich großer Beliebtheit erfreut", so Schmidt.
Zudem wies er darauf hin, dass der Spielplatz öffentlich werde. Der Förderverein der Schule werde dort als Ergänzung eine Rutsche aufstellen.
Peter Gräßer, der als 2. Vorsitzender kommissarisch die Kulturgemeinschaft führt, ging auf Folgen der Schulschließung ein. Einige Eltern seien mit ihren Kindern bereits aus Ovenstädt weggezogen. Auch Bauinteressenten hätten einen Rückzieher gemacht.
Die Unterhaltungskosten für das Schulgebäude bezifferte Gräßer auf über 100000 Euro im Jahr. "Es sind viele Fragen offen. Die Kulturgemeinschaft hat bisher noch keine Erkenntnis darüber, was die Stadt mit dem Gebäude und dem Gelände vorhat. Wir bemühen uns, Vorschläge für die zukünftige Nutzung zu entwickeln", erklärte Gräßer.
In der Diskussion wurden Sauna, Getränkehandel und Physiotherapie genannt. Ein Thema war ein soziales Projekt, bei dem eine Seniorengruppe am Nachmittag die Kinderbetreuung übernehmen könne. Vorgeschlagen wurde Erweiterung des Dorfgemeinschaftsraums, um beispielsweise auch Theateraufführungen durchführen zu könne.
Wolfgang Koopmann wies auf das Interesse des Westfälischen Industriemuseums hin, einen Teil des Gebäudes als Archiv zu nutzen. Auch die Unterbringung des städtischen Archivs in Ovenstädt wäre sicher nicht die schlechteste Lösung, meinte Peter Gräßer. Zudem wurde die Einrichtung eines "Ovenstädter Zimmers" für Unterlagen, Dokumente und den Fundus der Schule ins Gespräch gebracht.
TuSPO-Vorsitzender Gerhard Büsing stellte die Frage, ob es überhaupt genügend Bürger gebe, die sich für die Ortschaft engagierten. Das müsse ergründet werden. "Wichtig sind Geldgeber, die dazu beitragen, das Schulgebäude zu erhalten", bekräftigte Gräßer. Angeregt wurde, einen Trägerverein zu gründen.
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