Minden (mt/lf). Die notwendige Stärke für eine dauerhafte Einsatzbereitschaft der Feuerwehreinheit Rechtes Weserufer (RW)-Dankersen ist derzeit nicht mehr gewährleistet. Das teilt Susann Lewerenz, Pressesprecherin der Stadt Minden, am Donnerstagnachmittag mit. Nun wird im Osten die Einheit Meißen für die Stadtbezirke Rechtes Weserufer, Dankersen und Meißen verantwortlich sein. Das sei das Ergebnis von zahlreichen Gesprächen, an denen neben der Leitung der Feuerwehr auch der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr beteiligt war, sagt der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Feuerschutz.
Feuerwehrleiter Tim Upheber informierte daraufhin alle Einheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr über diese Lösung. Hintergrund ist ein schon länger andauernder Personalmangel an freiwilligen Kräften in der Einheit RW-Dankersen und auch der Rücktritt des letzten Einheitsführers Ende Februar nach mehreren Wechseln in der Leitung. „Berufsbedingte Wegzüge aus Minden, Unabkömmlichkeit am Arbeitsplatz und andere Faktoren sind bei der Freiwilligen Feuerwehr, oftmals Gründe dafür, warum Einsatzkräfte nicht zur Verfügung stehen“, weiß Upheber. Die Einheit RW-Dankersen habe aktuell nur noch zehn aktive Mitglieder. Die geringe Anzahl an sich verstärke noch das Problem der Einsatzbereitschaft, sagt der Feuerwehrleiter. Bereits seit einiger Zeit werden im Brandabschnitt Ost II bei Einsätzen mehr Einheiten alarmiert als im Rest der Stadt. „Damit stellen wir sicher, immer direkt genügend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben und adäquate Hilfe für die Bürger zu leisten“, betont Upheber. Da das bereits etablierte Praxis sei, werde die momentane Reduzierung auf die Einheit Meißen im Brandabschnitt Ost II nicht zu größeren Problemen in der Einsatzabwicklung führen.
Bei den vor allem im Januar und Februar 2023 stattgefundenen Gesprächen wurden auch die „Anrainer-Einheiten“ Bölhorst, Meißen, Stadtmitte, Aminghausen/Päpinghausen und Leteln an einer Lösungsfindung beteiligt. Es wurde eine kleine Gruppe – neun Personen aus den anliegenden Einheiten - zur Unterstützung bei beispielsweise Übungsdiensten, Werbemaßnahmen und Mitgliedergewinnung gebildet. Zur weiteren besprochenen Maßnahmenplanung gehöre auch die Verstärkung von Doppelmitgliedschaften zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft. Das Ziel sei es laut Upheber gewesen, einen neuen Einheitsführer für RW-Dankersen aufzubauen, diesen durch die genannte Gruppe zu stärken und damit auch die Einheit zu verstärken. Angestrebt war es, Mitgliederwerbung zu betreiben und die Gruppenstärke zu erhöhen. Da die angedachte Führungskraft aber schlussendlich mitteilte, die Aufgabe nicht übernehmen zu können, fehlte letztlich der entscheidende Baustein.
Einheiten wurden bereits 2017 zusammengelegt
„Das Problem auf der rechten Weserseite ist kein neues, denn schon 2017 wurden die Einheiten Dankersen und Rechtes Weserufer aufgrund eines Mangels an Führungskräften und von Einsatzkräften – seinerzeit insbesondere in der Einheit Rechtes Weserufer – zusammengelegt“, berichtet Tim Upheber. Die Einheit RW-Dankersen sollte ursprünglich im kommenden Jahr ein neues Feuerwehrhaus erhalten - strategisch gut gelegen an der Kreuzung Notthorn/Clus.
Im Brandabschnitt Ost II verbleibe damit zunächst die Einheit Meißen, die es nun soweit zu stärken gilt, dass sie die Verantwortung für den gesamten Ausrückbereich Rechtes Weserufer, Dankersen und Meißen tragen kann, betont Beigeordneter Bursian. Mitgliedergewinnung sei nun hier das A und O.
Schon Anfang 2022 ist der Tausch des vorhandenen „Mittleren Löschfahrzeuges“ (MLF) gegen ein höherwertiges Löschfahrzeug 10 erfolgt - mit dem Ziel, die Motivation der Einheit RW-Dankersen zu steigern. „Leider ist es nicht gelungen, damit eine dauerhaft ausreichende Einsatz-Stärke zu erreichen“, bedauert Upheber. Er hofft jetzt, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus die Attraktivität für den Standort steigert und sich dort eine schlagkräftige Einheit für alle drei Ortsteile findet. Die verbliebenen Mitglieder der Einheit RW-Dankersen werden nach Wunsch momentan auf andere Einheiten aufgeteilt.
Schwerer Schlag für Dankersen
Der geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses auf dem Grundstück Notthorn/Clus werde umgesetzt, weil er strategisch zwingend notwendig ist, um Schutzziele erreichen zu können, erläutert Bursian. Die Einheit Meißen werde als zentrale und schlagkräftige Einheit im Bereich Ost II den Neubau beziehen. Zurzeit ist diese noch in einem gemeinsamen Gebäude mit der Einheit Neesen-Lerbeck (Stadt Porta Westfalica) stationiert. Aktuell laufen Gespräche mit Meißen zum weiteren Vorgehen.
„Wir wissen das es, vor allem für einen großen Stadtbezirk wie Dankersen, ein schwerer Schlag für die Dorfgemeinschaft darstellt und hoffen, dass nicht dauerhaft nur eine Einheit im Brandabschnitt Ost II die Verantwortung tragen muss“, sagt Lars Bursian abschließend.
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