Minden (nec). Bei einem fröhlichen Aktionstag im und vor dem BÜZ haben Mindener kistenweise Gemüse "gerettet" und zu Suppe verarbeitet. Das spaßige Resteessen hatte eine durchaus ernste Botschaft: Hier sollte ein Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gesetzt werden.

Es ist schon ein eigenartiges Bild, das der Johanniskirchhof bietet. An einer langen Tafel sitzen Jung und Alt einträchtig nebeneinander, schrappen und schnippeln Gemüse und Obst, das vom Team um Organisatorin Elisabeth Schmelzer gesammelt wurde. Dabei handelt es sich um Ware, die sonst auf dem Acker liegen bleibt oder aus dem Supermarktregal in die Tonne wandert.
Kistenweise stapelt es sich nun in grünen Plastikkörben neben den fleißigen Schnipplern. Die können gar nicht alles verarbeiten. "Da muss am Ende jeder noch was mitnehmen", meint Elisabeth Schmelzer.
Die "Food-Aktivistin" Talley Hoban heizt derweil ihre Gulaschkanonen an. "Ich hatte irgendwann einfach keine Lust mehr, immer nur in meiner Küche zu kochen", erklärt sie freundlich, "es macht mich glücklich, für so viele Leute zu kochen, man hat das Gefühl, man tut etwas Sinnvolles, wenn man dabei auch noch so viel Gemüse rettet."
Während Talleys Eintopf noch ein ganzes Weilchen köcheln muss, sorgen der Hausfrauenbund mit dem Traditionsgericht "Himmel und Erde" (geschmorte Äpfel und Zwiebeln mit Stampfkartoffeln) und Sven Mencke, der mit Culinaricast einen Foodblog betreibt, mit Polenta und diversen Gemüsevariationen schon einmal für einen Imbiss.
Die heiße Suppe wird trotzdem sehnsüchtig erwartet, denn zwischendurch bläst ein ziemlich kalter Wind.
Ablenkung bieten die Livemusik im BÜZ und die zahlreichen Infostände davor. Die Organisatoren von Greenfairplanet haben ein beeindruckend breites Bündnis geschmiedet, mit von der Partie sind: der Hausfrauenbund, Brot für die Welt, die Tafeln, der Eine-Welt-Laden, der Kindergarten Frau Holle aus Sapeloh und die Waldorfschule.
Das Essen an der langen Tafel fällt witterungsbedingt dann eher kurz aus, geschmeckt hat es den meisten trotzdem. Schmelzer zeigt sich zufrieden: "Wir haben die Leute zusammen und miteinander ins Gespräch gebracht."
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