Mindener berichten von teilweise rutschigen Pfaden auf Madeira Tödliche Idylle auf Wanderwegen / Ehepaar stürzte in die Tiefe Nadine Schwan Minden (mt). Nach wie vor ist unklar, wie das Mindener Ehepaar auf Madeira tödlich verunglückt ist (wir berichteten). Die Betroffenheit in der Stadt ist groß. „Sie könnten möglicherweise ausgerutscht sein“, sagt Bernd Elff. Der Mindener wandert häufiger auf der Insel und spricht von „madeirischem Glatteis“. Sind sie ausgerutscht? Haben sie einen falschen Weg eingeschlagen? Sind sie einfach gestürzt? Die genauen Umstände des Unglücks vor einer Woche auf der portugiesischen Insel sind noch nicht bekannt. Auch das Auswärtige Amt hat sich auf MT-Anfrage noch nicht zu dem Fall geäußert.Wie die portugiesische Zeitung „Público“ schreibt, sind die Wanderer in einer Schlucht 100 Meter unter dem Pfad der Babosos und des Bom Sucesso Nahe der Hauptstadt Funchal gefunden worden. Welchen Weg sie gegangen sind, kann man derzeit nur mutmaßen.In Wanderführern sind in der Gegend zwei Routen eingezeichnet: Ein leichter Weg hin zum Botanischen Garten und eine schwierige Route hinunter auf schmalen Pfaden in die Stadt. Der schwierige Abstieg vom Ort Monte zur Levada do Bom Sucesso, was makabererweise so viel heißt wie „Viel-Erfolg-Levada“, gilt als anspruchsvoll. Levadas sind künstliche Wasserläufe, mit denen Wassern zu den Anbaugebieten geleitet wird – beliebte Wege auch für Wanderer. Im Wanderführer wird darauf hingewiesen, dass hier mit „etlichen ungesicherten Stellen“ gerechnet werden müsse und die Wege steil und schmal sind.Wenn es glatt wird, können aber beide Routen gefährlich werden, sagt Elff. „Auf vielen Wegen liegt eine dünne Moosschicht, die auch als ‘madeirisches Glatteis’ bekannt ist. Auch auf ausgebauten Wegen kann man hier ausrutschen“, sagt der 53-Jährige. Dazu müsse es auch nicht geregnet haben, hängen die Wolken tief, wird der Weg durch die Feuchtigkeit in der Luft glitschig.Auch Werner Kuczewski, Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins, Sektion Minden, und seine Frau waren vor einem halben Jahr auf der Insel. „Die meisten Wege waren allerdings gesperrt“, erinnert sich das Paar. Überschwemmungen machten sie unbegehbar. Sie wählten daher die einfache Route zum Botanischen Garten. „Bei schwierigen Wegen sollte man viel Erfahrung haben“, sagt Werner Kuczewski.Auch die Wegweiser könnten ein Problem gewesen sein. „Die Ausschilderung ist stellenweise suboptimal“, sagt Elff. Manche Wege, die auf den Karten eingezeichnet sind, gibt es nicht oder sie führen in Sackgassen. „Trotzdem“, sagt er, „das Wandern auf Madeira macht unheimlich viel Spaß. Es ist schrecklich, was geschehen ist, aber Unfälle können immer passieren.“

Mindener berichten von teilweise rutschigen Pfaden auf Madeira

Wandern auf Madeira: idyllisch, aber zum Teil auch gefährlich. © Foto: pr

Minden (mt). Nach wie vor ist unklar, wie das Mindener Ehepaar auf Madeira tödlich verunglückt ist (wir berichteten). Die Betroffenheit in der Stadt ist groß. „Sie könnten möglicherweise ausgerutscht sein“, sagt Bernd Elff. Der Mindener wandert häufiger auf der Insel und spricht von „madeirischem Glatteis“.

Sind sie ausgerutscht? Haben sie einen falschen Weg eingeschlagen? Sind sie einfach gestürzt? Die genauen Umstände des Unglücks vor einer Woche auf der portugiesischen Insel sind noch nicht bekannt. Auch das Auswärtige Amt hat sich auf MT-Anfrage noch nicht zu dem Fall geäußert.

Wie die portugiesische Zeitung „Público“ schreibt, sind die Wanderer in einer Schlucht 100 Meter unter dem Pfad der Babosos und des Bom Sucesso Nahe der Hauptstadt Funchal gefunden worden. Welchen Weg sie gegangen sind, kann man derzeit nur mutmaßen.

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In Wanderführern sind in der Gegend zwei Routen eingezeichnet: Ein leichter Weg hin zum Botanischen Garten und eine schwierige Route hinunter auf schmalen Pfaden in die Stadt. Der schwierige Abstieg vom Ort Monte zur Levada do Bom Sucesso, was makabererweise so viel heißt wie „Viel-Erfolg-Levada“, gilt als anspruchsvoll. Levadas sind künstliche Wasserläufe, mit denen Wassern zu den Anbaugebieten geleitet wird – beliebte Wege auch für Wanderer. Im Wanderführer wird darauf hingewiesen, dass hier mit „etlichen ungesicherten Stellen“ gerechnet werden müsse und die Wege steil und schmal sind.

Wenn es glatt wird, können aber beide Routen gefährlich werden, sagt Elff. „Auf vielen Wegen liegt eine dünne Moosschicht, die auch als ‘madeirisches Glatteis’ bekannt ist. Auch auf ausgebauten Wegen kann man hier ausrutschen“, sagt der 53-Jährige. Dazu müsse es auch nicht geregnet haben, hängen die Wolken tief, wird der Weg durch die Feuchtigkeit in der Luft glitschig.

Auch Werner Kuczewski, Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins, Sektion Minden, und seine Frau waren vor einem halben Jahr auf der Insel. „Die meisten Wege waren allerdings gesperrt“, erinnert sich das Paar. Überschwemmungen machten sie unbegehbar. Sie wählten daher die einfache Route zum Botanischen Garten. „Bei schwierigen Wegen sollte man viel Erfahrung haben“, sagt Werner Kuczewski.

Auch die Wegweiser könnten ein Problem gewesen sein. „Die Ausschilderung ist stellenweise suboptimal“, sagt Elff. Manche Wege, die auf den Karten eingezeichnet sind, gibt es nicht oder sie führen in Sackgassen. „Trotzdem“, sagt er, „das Wandern auf Madeira macht unheimlich viel Spaß. Es ist schrecklich, was geschehen ist, aber Unfälle können immer passieren.“

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