Minden. Der Großbrand auf dem Anwesen einer Zimmerei hat sich im Laufe der Nacht noch einmal dramatisiert. Nachdem am Montagabend bereits die Zimmerei bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, hat es im Laufe des späten Abends und der Nacht auch das anliegende Wohnhaus erwischt. Die Flammen griffen auf das Haus, in dem vier Erwachsene und ein Kind lebten, über und zerstörten den Dachstuhl bereits komplett. Nach ersten Erkenntnissen vor Ort wird das Haus nicht mehr zu retten sein.
Die Feuerwehrkräfte kommen indes nicht in das Haus hinein, das aktuell einsturzgefährdet ist. Dies liegt an den Beschaffenheit des Baus, es soll sich um Lehmdecken handeln. Da sich diese mit Löschwasser vollgesaugt hätten, könnten sie jederzeit einstürzen. Dies kündigt sich jedoch nicht an, weshalb die Gefahr für die Einsatzkräfte vor Ort zu groß ist. Immer wieder lodern neue Brandnester auf, die von der Feuerwehr kontinuierlich - aber eben nur von außen bekämpft werden.
Auf dem Gelände ist zudem eine Dachdeckerei angesiedelt, die vollständig zerstört wurde. Büro, Lager und Anbau seien alle den Flammen zum Opfer gefallen. "Ich habe nur noch zwei Bullis", sagt der Geschäftsführer im MT-Gespräch. Darin schildert er auch den problematischen Ablauf am Montagabend. "Ich mache der Feuerwehr gar keinen Vorwurf. Sie haben gute Arbeit geleistet", sagt der 30-Jährige. Allerdings habe es laut mehrerer Augenzeugen aus der Nachbarschaft immer wieder Unterbrechungen in der Wasserzufuhr gegeben, was die Löscharbeiten stark behinderte.

Die Kriminalpolizei hat den Unglücksort inzwischen beschlagnahmt und führt Ermittlungen zur Brandursache durch. Diese stehen aktuell aber noch nicht fest, ebenso die Schadensumme, die jedoch in einem Millionenbereich anzusiedeln sein wird.
Die Lübbecker Straße ist wegen der Löscharbeiten zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin in beide Richtungen voll gesperrt und wird auch noch andauern. Die Einsatzkräfte rechnen erst mit einer Freigabe im Laufe des Tages.
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