Selbst die wohlmeinendsten Verteidiger der Regierungspolitik in Sachen Corona geraten seit gestern ins Wanken. Wer bisher glaubte, das Durcheinander könne nicht größer werden, hat seine Wahrnehmung ohne die Ministerpräsidentenkonferenz gemacht. Die hat noch einen draufgesetzt und die Verwirrung zur Perfektion gebracht.

Die Widersprüche der Verordnungen sind unheilbar. Warum gilt eine nächtliche Ausgangssperre im Kreis, aber sonntags können bis zu 100 Menschen in den Gottesdienst? Warum ist die Ferienwohnung an der Ostsee tabu, aber der Flug nach Mallorca ok? Ist es sinnvoll, am Gründonnerstag Supermärkte zu schließen, das Drubbeln am Mittwoch dadurch aber überhaupt erst zu erzeugen? Verstehe es, wer kann.
Auch für uns als Medium stellen sich Fragen, die wir bisher nicht beantworten können. Klar, online auf MT.de berichten wir immer. Aber was ist mit der gedruckten Zeitung? Sollten wir am Gründonnerstag arbeiten? Ist ein Ruhetag wie ein Feiertag zu betrachten? Oder wie ein Sonntag? Oder wie ein freier Donnerstag, an dem man Überstunden abbaut? Ganz sicher: Wir werden Antworten finden. Das ist gut. Besser wäre, es würden sich gar nicht erst so viele Fragen stellen.
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