Eine Alternative Nach einem Workshop eines Projektteams der Deutschen Bahn, das sich mit der Planung der neuen Bahntrasse zwischen Bielefeld und Hannover beschäftigt, gab es Kritik der Teilnehmer. Begründet lag diese darin, dass die künftige Fahrzeit auf dieser Strecke exakt bei 31 Minuten liegen muss (MT vom 24. April). In den Punkten der offiziellen Ziele wird unter anderem angegeben, dass „in längeren Abschnitten die Geschwindigkeiten auf 300 Stundenkilometer erhöht werden soll." Hierzu möchte ich Folgendes anmerken: Um eine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern zu ermöglichen, ist bedingt durch die Druckwellen zweier sich mit dieser Geschwindigkeit begegnender Züge, ein größerer Gleismittenabstand erforderlich. Dieser ist laut der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO) gefordert. Es entsteht also ein größerer Platzbedarf. Derzeit sind in der Flotte der Deutschen Bahn lediglich die ICE-Triebzüge der Baureihen 403/406/407 für diese Geschwindigkeiten zugelassen. Umlaufbedingt sind diese verplant. Vor einigen Jahren hatte der Vorstand der Deutschen Bahn sich entschlossen die zukünftigen Höchstgeschwindigkeiten für Neu-, Aus- und Umbaustrecken aufgrund der hohen technischen Aufforderungen an die Antriebs- und Bremssysteme der Züge auf 250 Stundenkilometer zu begrenzen. Der Aufwand steht in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis - zumindest damals die klare Aussage. Die Konzeption der Bedienungsangebote im Bahnverkehr ist deshalb nur auf Grundlage einer umfassenden Kenntnis der Nachfrageströme beziehungsweise der Kundenwünsche möglich. Ein viergleisiger Ausbau von Wunstorf bis Minden wäre sicherlich eine Alternative. Die Bahn und auch der Fernverkehr müssen für die Menschen in der Region, des Einzugsgebietes da sein – und nicht vorbeifahren. Klaus Kreußel (Lokführer im Ruhestand), Minden

Eine Alternative

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Nach einem Workshop eines Projektteams der Deutschen Bahn, das sich mit der Planung der neuen Bahntrasse zwischen Bielefeld und Hannover beschäftigt, gab es Kritik der Teilnehmer. Begründet lag diese darin, dass die künftige Fahrzeit auf dieser Strecke exakt bei 31 Minuten liegen muss (MT vom 24. April).

In den Punkten der offiziellen Ziele wird unter anderem angegeben, dass „in längeren Abschnitten die Geschwindigkeiten auf 300 Stundenkilometer erhöht werden soll." Hierzu möchte ich Folgendes anmerken:

Um eine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern zu ermöglichen, ist bedingt durch die Druckwellen zweier sich mit dieser Geschwindigkeit begegnender Züge, ein größerer Gleismittenabstand erforderlich. Dieser ist laut der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO) gefordert. Es entsteht also ein größerer Platzbedarf.

Derzeit sind in der Flotte der Deutschen Bahn lediglich die ICE-Triebzüge der Baureihen 403/406/407 für diese Geschwindigkeiten zugelassen. Umlaufbedingt sind diese verplant. Vor einigen Jahren hatte der Vorstand der Deutschen Bahn sich entschlossen die zukünftigen Höchstgeschwindigkeiten für Neu-, Aus- und Umbaustrecken aufgrund der hohen technischen Aufforderungen an die Antriebs- und Bremssysteme der Züge auf 250 Stundenkilometer zu begrenzen. Der Aufwand steht in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis - zumindest damals die klare Aussage.

Die Konzeption der Bedienungsangebote im Bahnverkehr ist deshalb nur auf Grundlage einer umfassenden Kenntnis der Nachfrageströme beziehungsweise der Kundenwünsche möglich. Ein viergleisiger Ausbau von Wunstorf bis Minden wäre sicherlich eine Alternative. Die Bahn und auch der Fernverkehr müssen für die Menschen in der Region, des Einzugsgebietes da sein – und nicht vorbeifahren.

Klaus Kreußel (Lokführer im Ruhestand), Minden

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