
Stephan Böhme // INTERVIEW
Bild machen und ihre Entscheidungen
treffen. Wenn die Meinungen weit auseinander
liegen, gilt es, die Dinge immer
wieder neu auszuhandeln. Ich denke, da
kann ich an die letzten zehn Jahren meiner
vergangenen Amtszeiten anknüpfen.
Die großen Reformprozesse von 2004
bis 2014 sind überwiegend einvernehmlich
gelaufen.
Können Sie dafür Beispiele nennen?
Das waren beispielsweise die Friedhofsreform,
die Reform der Bücherei und der
Musikschule. Die Neuaufstellung der
Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Porta
Westfalica begann sehr konfl ikthaft.
Dankenswerterweise hat unsere Freiwillige
Feuerwehr den Auftrag zur Aufstellung
des Brandschutzbedarfsplanes
angenommen und ihn, zugeschnitten
auf die Sicherheitslagen unserer Stadt,
selbst verfasst. Er ist bis heute einvernehmliche
Grundlage für die Ausgestaltung
des Feuerschutz- und Rettungswesens
in unserer Stadt und wirkt – so
meine ich - beispielgebend über deren
Grenzen hinaus. Auch die Umstrukturierung
der ehemaligen Badezentrum
GmbH war eine spannende Geschichte.
Anfang Dezember 2011 kam der damalige
Geschäftsführer zu mir und zeigte an,
dass die Badezentrum GmbH auf dem
besten Weg in die Insolvenz wäre. Das
war ein Schock! Im Falle einer Insolvenz
wäre das Bad verloren gewesen. Dem
Insolvenzverwalter wäre es um das verwertbare
Vermögen gegangen, unter anderem
um die in der Badezentrum GmbH
als Eigenkapital eingelagerten Stadtwerke.
Eine Veräußerung der Stadtwerke
konnte und wollte ich nicht zulassen. Die
Grundversorgung in kommunaler Regie
ist für mich unverzichtbar. Eine Privatisierung
wäre mit mir nicht zu machen
gewesen. Nun bin ich weder Bilanzprüfer
noch Wirtschaftsexperte. Dafür gibt
es Fachleute. Man muss die richtigen
Leute um sich versammeln, die richtigen
Fragen stellen und nach einer Lösung
suchen. Und man braucht für solch
schwierigen Probleme immer einen Imbiss
mit einer guten Hühnersuppe.
Was hat es denn damit auf sich?
Naja, man setzt sich beispielsweise an
einem Wochenendtag zusammen, Ende
offen. Irgendwann bekommt man Appetit.
Man darf sich aber auch nicht so
satt essen, dass man danach nicht mehr
denken kann. Und da gab es dann immer
den kleinen Imbiss mit der Hühnersuppe.
Danach sind wir frisch gestärkt in die
zweite Runde gegangen. Ich habe immer
gesagt: Heute ist es wie bei der Papstwahl.
Wir gehen hier nicht eher raus, als
bis wir eine Lösung haben. Und? - Wir
haben unser Porta-Bad und unsere eigenen
Stadtwerke. Am Ende sind diese
Dinge immer einvernehmlich im Rat gelaufen,
bei aller Skepsis, die es auf der
einen oder anderen Seite am Anfang
gab. Veränderungsprozesse bedeuten
immer, dass man sich auf etwas Neues
einlassen muss. Tun wir Menschen das
so gerne? Man muss mit Argumenten
überzeugen. Die Entscheidungsträger
auf die Lösungen hin zusammenzuführen,
das ist das, was ich in eine neue
Amtszeit einbringen möchte. Wir müssen
Sachpolitik im Interesse der Stadt
machen.
In den sozialen Medien gab es ein geteiltes
Echo auf Ihre Kandidatur. Die Befürworter
betonten die Erfahrung. Andere
sprachen davon, dass man Verjüngung,
Aufbruch und Erneuerung brauche. Das
wäre mit Ihnen als Bürgermeister nicht
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Interview | 9