
news Februar 2021 | 21
ckeln. Das bedeutet aber auch, sich nicht auf den einmal erworbenen
Wissensgebieten auszuruhen. Wer vor 30 Jahren und länger einen
supertollen Abschluss hingelegt hat, kann von dem damals erworbenen
Wissen allein nicht mehr zehren. Seminarangebote oder Weiterbildungsmaßnahmen
helfen. Doch viele Menschen schrecken davor
zurück. Besonders die etwas Älteren haben regelrechte Angst davor,
sich mit neuen Dingen zu befassen. Sie befürchten unbewusst, dass
sie den Ansprüchen nicht mehr genügen könnten. Doch diese Verweigerungshaltung
ist genau der falsche Weg, denn: So verpasst man den
Anschluss noch mehr – und kommt irgendwann gar nicht mehr mit.
Man muss sich einfach überwinden.
Ob Ärzte, Lehrer, Theologen, Bäcker, Metzger, Kaufleute oder Tischler:
Niemand kann sich dem Fortschritt entziehen. Und weil viele Menschen
in ihrem Leben mehrere Berufe
ausüben, bieten sich auch in diesem Bereich
viele Chancen. So passiert es heute
immer häufiger, dass Spätberufene ihre
Lust an einem neuen Job entdecken. Wer
beispielsweise mit Mitte 50 seinen Job
verliert, in der Branche partout nicht mehr
arbeiten möchte und schon immer „mal
etwas ganz anderes machen möchte“, hat
dann die beste Gelegenheit dazu. Warum
nicht noch eine Ausbildung machen? Wer
diese mit Ende 50 abschließt, hat dann
immer noch fast ein Jahrzehnt im neuen
Job. Und das ist eine lange Zeit, was die
Arbeitswelt leider oft verschweigt.
Hintergrund:
Was ist ein Fachkräftemangel?
Als Fachkräftemangel bezeichnet man laut
Wikipedia.de den Mangelzustand einer
Volkswirtschaft, in dem eine bedeutende
Anzahl von Arbeitsplätzen für Arbeitneh-
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