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Die Weichen für die Zukunft stellen
Richtig durchstarten mit mehr als 2.000 PS: Die Mindener Kreisbahnen schaffen Perspektiven für künftige
Lokführer – interessant auch für Quereinsteiger.
Minden (bms). Lokführer. Nicht
nur für viele Kinder ist das von
klein auf ein echter Traumberuf.
Und der kann wahr werden. Seit
2019 bilden die Mindener Kreisbahnen
(MKB) „Eisenbahner im
Betriebsdienst – Fachrichtung
Lokführer und Transport“ aus.
„Ein spannender und anspruchsvoller
Beruf“, ist Andreas Wolf
überzeugt. Er muss es wissen.
Wolf hat selbst Lokomotivführer
gelernt und ist heute Eisenbahnbetriebsleiter
bei der MKB. „Die
Lokführer tragen eine
hohe Verantwortung“,
sagt Andreas Wolf, „die
Tätigkeit geht weit über
das Steuern des Zuges
auf dem Führerstand
hinaus“. Viel an der frischen
Luft und in Bewegung
seien sie. Denn das
Ankoppeln der Waggons
und die Sicherheitsüberprüfung
des Zuges
gehören ebenfalls zum
Berufsbild. Wird morgens
ein 700 Meter langer Zug
„gecheckt“, machen Hin-
und Rückweg 1,4 Kilometer
Wegstrecke aus. „Der
Reiz des Berufes liegt für
mich in der Abwechslung
von Theorie und Praxis,
was sich die Waage hält“, so Andreas
Wolf. Lokführer müssten
beispielsweise die Ladung und
auch den daraus resultierenden
Bremsweg berechnen können.
Eisenbahn hautnah
erleben
Die duale Ausbildung zum Eisenbahner
im Betriebsdienst dauert
regulär drei Jahre. Begleitend zur
betrieblichen Ausbildung findet
die schulische Ausbildung im
Blockunterricht in der Berufsschule
statt. „Die Ausbildung zum
Eisenbahner im Betriebsdienst
bietet einen optimalen Start ins
Berufsleben“, ist Claus Böhne als
Personalverantwortlicher überzeugt.
„Bei der MKB erlebt man
Eisenbahn hautnah.“
Das Unternehmen habe sich mit
Lösungen im Bereich des Schienengüterverkehrs
als Traditionsmarke
etabliert und erfreue sich
einer zunehmenden Nachfrage.
Auf dem eigenen Streckennetz
bedienen die MKB die Wirtschaftsunternehmen
der Heimat
und stellen für sie den Zugang
zum öffentlichen Eisenbahnnetz
sicher. Mit E-Traktion, Dieselloks
und seit 2021 zwei neuen Dual
Mode-Lokomotiven bewegen die
MKB tagtäglich eine Vielzahl an
Güterwagen unterschiedlichster
Bauarten. „Wir bilden Profis aus“,
so Claus Böhne, „und das kompetent
und zukunftsorientiert.
Das gilt auch für Quereinsteiger.
Wer aus einem technischen
Beruf kommt oder eine neue berufliche
Herausforderung
sucht, kann bei der MKB
die Weichen für seine berufliche
Zukunft stellen.
„Das Wollen zählt“, stellt
Claus Böhne in Aussicht.
Auch finanziell ist die Perspektive
in diesem spannenden
Berufsbild nicht
uninteressant. Die Ausbildungsvergütung
beträgt
je nach Lehrjahr zwischen
940 und 1.140 Euro. Für
Quereinsteiger sind gut
2.400 Euro während der
Qualifizierungsmaßnahme
möglich. Und die
Kosten für die intensiven
Schulungen übernimmt
bei den „Spätberufenen“
der Arbeitgeber.
Freie Fahrt – auch für Quereinsteiger. Für eine Karriere als Lokführer ist Erfahrung eine gute Voraussetzung.
Großes „Spielzeug“ für große Jungs und Mädchen: Per Fernbedienung werden die
Waggons hin- und her bewegt. Fotos: MKB