
Eifersucht ist ein komplexes
Gefühl, in das
Hilflosigkeit, geringer
Selbstwert, Angst, Wut
und Scham hineinspielen
können. Eifersucht
richtet sich immer auf
eine dritte Person. Diese
bekommt das, was sich
der Eifersüchtige selbst
erhofft hätte: Anerkennung,
Aufmerksamkeit,
Liebe. Kinder sind bereits
ab einem Alter von etwa
sechs Monaten in der
Lage, Eifersucht zu
entwickeln.
Auch zwischen älteren Geschwistern
kommt es vielfach
zu Eifersucht. Am häufigsten
tritt eine Art Rivalität auf, wenn
der Altersunterschied zwischen
ihnen weniger als drei Jahre
beträgt. Ebenso wie in der
Konstellation Baby/Kleinkind
ringen auch hier die Kinder
um die Aufmerksamkeit ihrer
Eltern und fühlen sich benachteiligt.
Oft provozieren sie auch
einen Streit, um herauszufinden,
auf wessen Seite Mama
oder Papa stehen. Eskaliert
dieser, sollten Eltern zwar eingreifen,
aber keinesfalls Partei
ergreifen. Idealerweise vermitteln
sie zwischen den Streithähnen
oder -hennen und
zeigen ihnen, dass zu einem
Zoff immer zwei gehören.
Weiterhin kann es helfen, den
Geschwistern Möglichkeiten
anzubieten, ihre Wut und
aufgestaute Energie herauszulassen
– zum Beispiel mit
einem Wutball, einem Boxsack
oder durch Bewegung an
der frischen Luft. Rückzugsmöglichkeiten,
die nur einem
Kind vorbehalten sind, können
ebenfalls helfen, die Wogen
zu glätten. So lernen Kinder
außerdem, dass sie Individuen
sind und ein Anrecht auf Privatsphäre
haben.
FAMILIENLEBEN
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